Impressionen von Veranstaltungen und Aktivitäten
Veranstaltungen 2024
14.08.2024
Einen Verbannten zum Verwandten? Christof Seidel, ein Soldat im Dreißigjährigen Krieg, in den Briefen der Gebrüder Daum
Vortrag von Dr. Christian Landrock
Exkursion nach Erfurt mit Besuch des Evangelischen Augustinerklosters
Am 25. Mai 2024 fand die Exkursion unseres Freundeskreises nach Erfurt statt; erste Station war das Augustinerkloster: In der wunderschönen Altstadt von Erfurt gelegen ist es nicht nur Kulturdenkmal und Luther-Stätte, sondern beherbergt auch die 1646 gegründete Bibliothek des evangelischen Ministeriums. Mit Dr. Ludscheidt, Vorstandsmitglied des „Freundeskreises Evangelisches Augustinerkloster zu Erfurt“ hatten wir einen profunden Kenner der Klostergeschichte, der uns durch Klosterkirche, Klostergebäude und Bibliothek führte und dabei auf vielerlei interessante Details verwies – eine Fülle an Informationen, durch die die geplante Zeit wie im Fluge verging!
Nach einer Mittagspause konnten wir uns erholt über die zweite Station unseres Ausfluges informieren: Die Alte Synagoge und die Mikwe wurden uns von Herrn Erthel nicht nur gezeigt und erklärt, wir konnten auch über viele bemerkenswerte Details staunen – so ist es einem aufmerksamen Bauarbeiter zu verdanken, dass der vermutlich 1349 von einem jüdischen Kaufmann vergrabene Schatz im Keller der Alten Synagoge bewundert werden kann. Auch konnten wir die Mikwe besichtigen, ein mittelalterliches Ritualbad, das im Zuge von Bauarbeiten wiederentdeckt wurde. Abschluss unseres sehr bewegenden Rundganges war das Steinerne Haus; diese drei Gebäude - Alte Synagoge, Mikwe und Steinernes Haus – wurden 2023 als Jüdisch-mittelalterliches Erbe in Erfurt in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.
Alle Exkursionsteilnehmer waren sehr beeindruckt von Erfurt und haben den gemeinsamen Ausflug sehr genossen – auch nächstes Jahr wollen wir uns wieder gemeinsam auf den Weg zu interessanten Orten machen!
Ein Tag für Georg Göhler
Nicht nur Robert Schumann und Max Pechstein sind berühmte Söhne der Stadt Zwickau, sondern auch Georg Göhler, der vor 150 Jahren geboren und vor 70 Jahren gestorben ist – Anlass genug für die Ratsschulbibliothek, wo sein Nachlass verwahrt wird, seiner zu gedenken. Am 9. März 2024 luden wir daher zu einem „Tag für Georg Göhler“ ein und hatten zwei Veranstaltungen angeboten.
Im gut besuchten Lesesaal sprach Frau Adele Jakumeit über „Stimme eines Predigers in der Wüste?“ Georg Göhler und die Händel-Renaissance der 1920er Jahre – sie zeigte den Zuhörern, dass Göhler nicht nur vielseitig interessiert und ein fleißiger Briefeschreiber war (im Nachlass befinden sich mehr als 23.000 Briefe!), sondern dass er Händel vor allem als Opernkomponisten wieder in das Licht der Aufmerksamkeit gerückt hatte. Er war überzeugt, dass besondere Gesangskunst gebraucht wird, um Händel gerecht zu werden – ein Liederabend mit der Sängerin Maria Pos-Carloforti im Oktober 1919 wurde vielleicht auch deshalb begeistert aufgenommen und stand am Beginn einer umfassenden Händel-Renaissance.Der sich dem Vortrag anschließende Lieder-Nachmittag am Göhler-Flügel in den Kunstsammlungen setzte diesen historischen Hintergrund in die Praxis um: Die Sopranistin Jana Büchner wurde am Flügel begleitet von Prof. Georg Christoph Sandmann, zu hören waren Ausschnitte aus dem umfangreichen Liedschaffen Georg Göhlers. In seinen Erläuterungen zwischen den ausgewählten Liedern vermittelte Prof. Sandmann einen anschaulichen Einblick in Göhlers Kompositionsweise, in seine Auswahl der Textdichter und Gedichte und in die zeitgeschichtliche Einordnung.
Bemerkenswert war, dass einige Nachfahren Georg Göhlers eigens nach Zwickau gekommen waren, unter anderem auch sein Urur-Enkel, der sich wie sein Vorfahre beruflich der Musik zuwendet.
Zuhörer und Vortragende waren sich einig, dass der Nachlass Göhlers systematisch erfasst und erarbeitet werden sollte, denn es gilt noch manchen Schatz zu entdecken!
07.02.2024
Jakob von Cessoles mittelalterliche Schachpredigt in deutscher Übersetzung – ein neu entdecktes Handschriftenfragment des 14. Jahrhunderts aus der Ratsschulbibliothek Zwickau
Vortrag von Dr. Gregor Hermann
Anschließend Jahresmitgliederversammlung
Der Inhalt des Vortrages wurde in schriftlicher Form in Heft 3/2024 der Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur veröffentlicht.
Veranstaltungen 2023
Exkursion nach Rudolstadt
Am 26. August 2023 trafen sich die Freunde der Ratsschulbibliothek in Rudolstadt – schon die Anfahrt war bei allerbestem Sommerwetter ein Erlebnis! Im Residenzschloss Heidecksburg staunten wir in der Ausstellung „Rococo en miniature“ über die filigranen Welten von Dyonien und Pelarien – ein Meisterstück der Fantasie und des jahrelangen gemeinsamen Schaffens von zwei handwerklich begabten Freunden, unbedingt sehenswert! Unser zweiter Anlaufpunkt war die Historische Bibliothek, die im Alten Rathaus beheimatet ist; wir wurden dort von Mitgliedern der Gesellschaft für Buchkultur und Geschichte empfangen und kamen bei Kaffee und Kuchen rasch ins Gespräch. Die anschließende Führung durch den Leiter der Bibliothek Herrn Zober zeigte eine wundervolle Sammlung historischer Bücher, beim Anblick der prachtvoll illustrierten Werke gerieten alle ins Schwärmen! Den Abschluss unseres interessanten Ausfluges bildete ein Besuch im Schillerhaus – ein kleines, feines Museum, das in dem Wohnhaus der Familie Lengefeld eingerichtet wurde: Hier erlebte Friedrich Schiller eine geistig aufgeschlossene Familie, die Schwestern Charlotte und Caroline wurden wichtige Gesprächspartner, und Schiller selbst fand Aufnahme in den Freundeskreis literarisch und politsch interessierter Adliger und Bürgerlicher. Am Ende unserer gemeinsamen Zeit stand der feste Entschluss, eine ähnliche Exkursion im nächsten Jahr zu planen!
Historischer Markt
Auch in diesem Jahr hatten sich wieder einige Mitglieder unseres Fördervereins bereit erklärt, am Stand der Ratsschulbibliothek mitzuhelfen; es wurden nicht nur Informationen über Bibliothek und Förderverein verteilt, sondern auch Druckerzeugnisse verkauft und Doubletten angeboten. Besonders angenehm waren die vielen interessanten Gespräche mit Besuchern des Standes – da ging es um den Titel „Hochschulstadt Zwickau“, es ging um Nutzung, Führungen und Ansprechpartner, es ging um die historische und um die aktuelle Bedeutung der Bibliothek. Vielen Dank an alle, die mitgeholfen haben, unsere schöne Ratsschulbibliothek bekannt zu machen!
Museumsnacht
Die zur Museumsnacht angebotenen Führungen durch unsere Restaurationswerkstatt haben ja schon eine gewisse Tradition – und sie wurden auch in diesem Jahr wieder sehr gerne wahrgenommen! Außerdem war der „Geschichtenschnitzer“ Sven Kaatz zu Besuch und unterhielt mit seinen Erzählungen ganze Familien. Zur Abendmusik mit Werken von Fasch, Krebs und Hasse waren viele interessierte Zuhörer in unserem schönen Lesesaal – ebenso voll war die Lesung: Dr. Mahnke war leider erkrankt, daher gab es keine Lügengeschichten zu hören, doch Dr. Hermann hatte interessante und skurrile Briefe aus dem Archiv herausgesucht, bei denen die Zuhörer staunen und schmunzeln konnten.
Die älteste Zwickauer Stadtansicht?
Vortrag von Dr. Michael Kühn
Am 25. Januar 2023 trug unser Vorstandsmitglied
Dr. Michael Kühn seine Gedanken zu dem Thema
„Die älteste Zwickauer Stadtansicht?“ vor und bezog
sich dabei auf die Darstellung der Stadt von 1557 auf
den Epitaphen, den Bürgermeister Balthasar
Hechelmüller für seine verstorbene Frau in der
Marienkirche hatte aufstellen lassen. Details zur
Turmhöhe der Kirchen, zu einem Wetterhahn und zu
anderen Gebäuden der Stadt ließen völlig andere
Perspektiven auf die Stadt Zwickau vor dem inneren
Auge entstehen.
In der nachfolgenden
Mitgliederversammlung wurde der
Vorstand unseres Fördervereins gewählt,
auf Beschluss der anwesenden Mitglieder
wurde der Vorstand von 4 auf 5 Personen
erweitert, Herr Knud Müller wurde als
neues Vorstandsmitglied herzlich begrüßt.
Veranstaltungen 2022
Konzert: Weihnachtsmusik aus dem alten Zwickau – Von Stolle bis Schumann
Weihnachtsmusik Zwickauer Komponisten zwischen Johann Stolle und Robert Schumann musizierte am 10.12.2022 das 2015 gegründete Alte-Musik-Ensemble La Protezione della Musica mit Luise Catenhusen (Zink), Josefa Winterfeld (Schalmei), Masafumi Sakomoto (Posaune), Tom Werzner (Cembalo), Lisa Bork (Orgel/Hammerklavier) und Janne Munkwitz (Sopran) unter Leitung von Jeroen Finke, der auch selbst als Bariton sowie mit Perkussionsinstrumenten beteiligt war. Das Konzert fand im Robert-Schumann-Haus statt und wurde gemeinsam von der Robert-Schumann-Gesellschaft Zwickau, der Ratsschulbibliothek Zwickau und dem Verein der Freunde der Ratsschulbibliothek veranstaltet. Zahlreiche der musizierten Werke, darunter Weihnachtsliedsätze der Zwickauer Kantoren Cornelius Freundt (um 1537–1591) und Johann Stolle (um 1566–1614) sowie von Johann Klemm (1595–1664) und Johann Hermann Schein (1586–1630), entstammen der historischen Musiksammlung der Ratsschulbibliothek. Über Johann Sebastian Bach und seinen Zwickauer Schüler Johann Ludwig Krebs (1713–1780) führte der Weg bis ins 19. Jahrhundert zu Fanny Hensel und Robert Schumann.
Veranstaltungen 2020
A.D.M.K.V.N.D.G.G.W.S.M.G. – das Freundschaftsalbum des Schönfelser Reichskammergerichtsassessors Loth von Weißenbach (1580c-1623) zwischen Literatur, Kunst und Politik
Unter dieser Überschrift stand unsere Mitgliederversammlung am 22. Januar 2020, und sie begann mit einem spannenden Vortrag von Gregor Hermann: Nach einigen Informationen zu Kauf- und Finanzierungshintergründen (diese Kostbarkeit konnte mit Hilfe unter anderem unseres Freundeskreises erworben werden) folgte ein kurzer Abriss über die Geschichte dieser Stammbücher, die im 16. und 17. Jahrhundert quasi als Poesiealben dienten und solchermaßen einen Einblick in den Freundes- und Bekanntenkreis des jeweiligen Eigentümers darstellen. Und so verbinden sich im vorliegenden Fall Einträge aus den Lebensstationen des Loth von Weißenbach, der – geboren in Neu-Schönfels – in Zwickau, Jena, Wittenberg, Straßburg und schließlich Speyer nachgewiesen werden kann. Abgesehen von biographischen Forschungsgebieten interessiert das vorliegende Freundschaftsalbum auch in Hinblick auf Kunstgeschichte, soziale Zusammenhänge und Literatur; ein vorliegendes Lexikon, das die in Abkürzungen eingetragenen Leitsätze aufschlüsselt, ist nur ein möglicher Forschungsansatz, vielfältige Themen liegen hier auf der Hand. Auch die kryptische Buchstabenreihe wurde von Gregor Hermann schließlich aufgelöst: "Allen Die Mich Kennen Denen Gebe Gott Was Sie Mir Gönnen"
Nach der anschließenden Mitgliederversammlung nutzten viele der Anwesenden die Möglichkeit, das Freundschaftsalbum in Augenschein zu nehmen.
Veranstaltungen und Aktivitäten 2019
Gedanken zum Beethoven-Jahr 2020
Unter dieser Überschrift fand der letzte Vortrag des Jahres am 18.12.2019 im Lesesaal der RSB statt. Zahlreiche Zuhörer waren gekommen, um Herrn Prof. Georg Christoph Sandmann zu lauschen: Erinnerungen an erste Erlebnisse mit Beethovens Musik als Kind, Erfahrungen als Dirigent und zahlreiche Klangbeispiele machten den Vortrag kurzweilig und wegweisend zugleich, denn die aufgezeigten zahlreichen Verbindungen von Beethoven zu Hölderlin und Hegel, zu Salieri und Gluck, zu philosophischen, religiösen und mythologischen Gedanken ließen so manchen Zusammenhang bildlich werden. Mit der Ermahnung, nicht nur im Umgang mit Beethoven wach und aufmerksam zu bleiben, und mit einem langanhaltenden Applaus endete der Vortrag.
Museumsnacht 2019
"Mord & Akkord(eon)" lautete der Titel der literarisch-musikalischen Veranstaltung, zu der der Freundeskreis der RSB anlässlich der Zwickauer Museumsnacht am 26.10.2019 eingeladen hatte. Für die nötige Spannung sorgte an diesem Abend die Autorin Sylvia Eggert mit ihren unterhaltsam vorgetragenen Kurzkrimis, deren Handlung die Besucher in verschiedene Regionen Sachsens entführte.
Den musikalischen Teil der Veranstaltung bestritt Gabriel Jagieniak, der das Publikum mit seiner ausdrucksstarken Stimme und seinem meisterlichen Akkordeonspiel zu begeistern wusste. Die zu Gehör gebrachten Lieder, darunter Kompositionen von Kurt Weill und Georg Kreisler, erzählten ebenso von den Abgründen menschlichen Verhaltens und ergänzten trefflich die gelesenen Texte.
Vortrag zur Baugeschichte von St. Marien Zwickau
Am 25.09.2019 war Nila Krist zu Gast in der Ratsschulbibliothek. Die Kunsthistorikerin aus München hat sich, angeregt durch ein Praktikum in Zwickau, mit einem ganz besonderen Thema auseinandergesetzt: Der mittelalterliche Baubetrieb – und dies erläuterte sie eindrucksvoll am Beispiel der Zwickauer Marienkirche (Dom)! Es gibt kaum Publikationen über die Baugeschichte, über die in den nachfolgenden Jahrhunderten entstandenen Bauschäden, auch Fundamentpläne haben sich nicht erhalten. Erst die Installation der Stützen an den Außenmauern des Chors vor einigen Jahren und die daraufhin erfolgte Untersuchung der Fundamente ließ Rückschlüsse auf die Bauweise zu – und hier zeigen sich drei gewichtige Gründe für die massiven Bauschäden am Dom: Der untertägige Steinkohleabbau führte zu einer so nicht erwarteten Absenkung des Gebäudes, das Abwasserleitsystem direkt am Dom vorbei führte zum Wegschwemmen des Fundamentmaterials und die Baumeister legten mehr Wert auf die künstlerische Gestaltung denn auf die Fundamentierung des Doms. Der mitreißende Vortrag von Nila Krist weckte bei vielen Zuhörern den Wunsch nach Wiederholung und Vertiefung der gehörten Informationen – wir hoffen, dass Frau Krist wieder einmal in Zwickau über diesen für Kunsthistoriker besonderen Blick in die Tiefe spricht!
Freundeskreis unterstützt RSB bei wichtiger Neuerwerbung
Am 17. Juni 2019 konnte im Lesesaal der Ratsschulbibliothek Zwickau eine ganz außergewöhnliche Neuerwerbung präsentiert werden: Das Stammbuch des Loth von Weißenbach enthält rund 180 Einträge von Professoren und Kommilitonen, sich in diesem Büchlein – bis zum heutigen Tage - mit Sprüchen und Illustrationen ins Gedächtnis brachten und bringen. Die Ratsschulbibliothek Zwickau konnte das im 17. Jahrhundert genutzte „Poesiealbum“ mit Unterstützung der Sparkasse Zwickau sowie des Freundeskreises erwerben; es ist geplant, das Stammbuch nach seiner Restaurierung in einem Vortrag vorzustellen.
Mitgliederversammlung 2019
Das Jahr 2019 begann wie gewohnt mit der Mitgliederversammlung der Freunde der Ratsschulbibliothek Zwickau e. V. – zu Beginn hörten wir einen abwechslungsreichen Vortrag von Dr. Lutz Mahnke zum Thema „500 Jahre Agricola in Zwickau“: Ausgehend von vielen widersprüchlichen Quellen berichtete Dr. Mahnke über das Leben und Wirken von Agricola – dieser hat nicht nur als Kenner des Bergbaus seine Spuren hinterlassen, sondern beschäftigte sich auch mit der Pest, mit den Türkenkriegen und mit allerhand anderen medizinischen und pädagogischen Themen.
Sein Bekenntnis zur Reformation äußerte sich im Anschlag eines Epigramms an die Marienkirche zu Zwickau, sein Konfessionszugehörigkeit als Katholik machte ein Begräbnis in Chemnitz, wo er mehrfach Bürgermeister war, unmöglich: Agricola wurde in Zeitz begraben. Umrahmt wurde der Vortrag durch Tänze aus einer Sammlung von Michel-Richard Delalande, vorgetragen von Heike Angermann (Flöte) und Gregor Hermann (Cembalo).
Die sich anschließende Mitgliederversammlung blickte auf die Veranstaltungen des letzten Jahres zurück, die zu recht unterschiedlichen Themen veranstaltet worden waren.
Veranstaltungen und Aktivitäten 2018
Fördermittelbescheid zum Ankauf historischer und Restaurierung bedrohter Buchbestände
Am 21. Dezember 2018 erhielt der Freundeskreis der Ratsschulbibliothek Zwickau eine ganz besondere Benachrichtigung: Herr Salzhuber, Vorstand der Sparkasse Zwickau überreichte uns den Fördermittelbescheid der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, der unsere Bemühung um Erhalt und Ergänzung der mittelalterlichen Bestände unterstützt. Wir werden von dem in Aussicht gestellten Mitteln unter anderem einen Druck von Hans Sachs – „Ein wunderliche weissagung, von dem Bapstum, eir rd yhm bis an das ende der welt gehen sol (…)“ (1527 in Zwickau gedruckt) – erwerben sowie eine ganze Reihe von mittelalterlichen Handschriften und Drucken restaurieren können; insbesondere die von Georgius Agricola verfasste erste systematische Darstellung zum Bergwesen – „De re metallica“ bzw. deren schlechter Zustand stand im Mittelpunkt des Interesses bei den Vertretern von Sparkasse, Stadt und Presse.
Exkursion nach Neuschönfels
Am 15.09.2018 begaben sich einige Mitglieder des Freundeskreise gemeinsam mit Mitgliedern anderen https://strato-editor.com/.cm4all/uproc.php/0/imported/.big_52164722_0_300-200.jpg/picture-400?_=18262b86d30 Fördervereine bei bestem Wetter auf eine Exkursion nach Schönfels: Zunächst führte uns Hans-Kaspar von Schönfels in die Geschichte der Familie von Schönfels ein, danach konnten wir „Neuschönfels“ besichtigen. Anschließend spazierten wir durch den sommerlichen Wald hinauf zur „Burg Schönfels“, wo uns in der Burgschänke Kaffee und Kuchen erwarteten; gestärkt erlebten wir dann eine interessante Führung durch die Burg, wobei weder der Turm noch schauerliche Geschichten über Foltermethoden ausgelassen wurden. Einige unverdrossene Teilnehmer stiegen sogar noch in die Keller der ehemaligen Brauerei und staunten über außergewöhnlichen Schmuck an Säulen, der dem Auffangen von Luftfeuchtigkeit dient. Viele anregende Gespräche, neue Bekanntschaften und interessante Informationen über unsere nächste Umgebung – das war das Resümee aller Teilnehmer!
Buchpräsentation: Rübezahl. Ein Geist? Ein Gott? Ein Eulenspiegel?
Am 18.06.2018 war Prof. Reiner Neubert im Lesesaal der Ratsschulbibliothek zu Gast – in einem überaus unterhaltsamen wie informativen Dialog mit Ingrid Zeuke stellte er ein Buch vor, dass die von Magister Johannes Praetorius - dem „närrischen Gelehrten“ - im Leipzig des 17. Jahrhunderts gesammelten Geschichten über Rübezahl einer modernen Übertragung gegenüberstellt. Rübezahl – diese Sagengestalt aus dem Riesengebirge wurde den interessierten Zuhörern als gut und sanft, aber auch als böse und aufbrausend beschrieben – und ebenso wie der Katzenveit ist Rübezahl eine
„schnackige“ Gestalt voller Schalk und Übermut! Im Anschluss konnten noch diverse Exponate zum Vortrag in einer eigens bestückten Vitrine bestaunt werden, auch konnte das Rübezahl-Buch persönlich signiert erworben werden.
Lesung: Zwickauer Sagen
Die diesjährige Museumsnacht stand ganz im Zeichen des Jubiläumsjahres "900 Jahre Zwickau" und bot den Besuchern ein Programm, das in seiner Vielfalt das Thema Stadtgeschichte in den Mittelpunkt stellte. Die Veranstaltung im Lesesaal der Ratsschulbibliothek widmete sich einer bekannten
Zwickauer Sagengestalt, dem Katzenveit. Auf unterhaltsame Weise trug Maurice Avitabile (Leipzig) eine kleine Auswahl an Begebenheiten vor, die dem Wirken des Berggeistes zugeschrieben werden. Musikalisch umrahmt wurde die Lesung durch das hörenswerte Zusammenspiel von Heike Angermann (Querflöte) und Gregor Hermann (Cembalo).
Vortrag: Frisch eingetroffen: Alte Chronik und Alte Musik
Im Januar fand unsere alljährliche Mitgliederversammlung im Lesesaal der Ratsschulbibliothek statt. Erfreulich viele Mitglieder konnten zu Beginn dem gleichermaßen informativen wie unterhaltsamen Vortrag von Gregor Hermann zum Thema „Frisch eingetroffen: Alte Chronik und Alte Musik“ lauschen – Herr Hermann berichtete über Neu-Erwerbungen der Ratsschulbibliothek, an denen sich zum Teil auch unser Förderverein beteiligt hatte. Zum einen findet sich eine Chronik von 1656 in unserem Archiv, die insbesondere wegen ihrer Marginalien interessant ist: So lassen sich zum Beispiel die Anmerkungen von David Winter als Querverweise auf Quellen verstehen, die ihm noch vorgelegen haben, uns aber nicht mehr zur Verfügung stehen. Zum anderen wurde eine Musikhandschrift des Zwickauer Bürger Jodocus Schalreuter erworben werden, die nicht nur eine bedeutende Quelle der Kirchenmusik der Reformationszeit ist, sondern auch die Leidenschaft eines musikverständigen Bürgers widerspiegelt. Am Ende des Vortrages konnten die interessierten Zuhörer die Originale bestaunen und Herrn Hermann noch zahlreiche Fragen stellen.